Gurtlänge einstellen

Anfänger Crashkurs

Die Gurtlänge beeinflusst sowohl deine Spieltechnik als auch deinen Komfort beim Bassspielen. Es gibt nicht “die richtige“ Einstellung, da sie von deiner Spielweise, deinem Körperbau und deinen persönlichen Vorlieben abhängt. Hier findest du eine einfache Anleitung, wie du die Gurtlänge passend für dich einstellst.

Bass tief hängen (langer Gurt)

Vorteil:

  • Rechtes Handgelenk bleibt gerade, was besonders für schnellen Wechselschlag angenehm ist.

  • Du kannst gut die Grundtöne spielen und entspannt anschlagen.


Nachteil:

  • Deine linke Hand ist weit vom Griffbrett entfernt, was das Greifen von Akkorden oder das schnelle Umgreifen erschwert.

  • Linien zu spielen wird schwieriger.

  • Sieht „cool“ aus, aber nicht immer die bequemste Lösung.

Bass hoch hängen (kurzer Gurt)

Vorteil:

  • Du erreichst das Griffbrett problemlos und kannst bequem greifen, was bei komplexeren Passagen von Vorteil ist.


Nachteil:

  • Das rechte Handgelenk ist beim Spielen leicht abgeknickt, was bei längeren Sessions zu Beanspruchungen führen könnte.

  • Sieht für manche weniger cool aus, aber das ist Geschmackssache.

👆 Mein Tipp: Stelle den Gurt so ein, dass sich dein Bass im Sitzen und im Stehen in der gleichen Höhe befindet. So geht’s:

  1. Stelle den Bass im Stehen auf die gewünschte Höhe ein.

  2. Setze dich und überprüfe, ob der Bass im Sitzen auf der gleichen Höhe bleibt.

  3. Falls nötig, justiere den Gurt, damit er in beiden Positionen gleich bleibt.

Richtig anschlagen

Der richtige Anschlag ist entscheidend für ein sauberes und entspanntes Bassspiel. Hier zeige ich dir, wie du den Bass richtig anschlägst und dabei deine rechte Hand optimal positionierst.

1. Die richtige Handhaltung

  • Daumen auf den Tonabnehmer legen
    Dein Daumen sollte auf dem Tonabnehmern (Pickup) ruhen.

  • Unterarm auf den Korpus ablegen
    Um den Bass stabil zu halten, lege deinen rechten Unterarm auf den Korpus. Dadurch bleibt der Bass ausbalanciert, und deine linke Hand ist frei, um flexibel zu greifen.

  • Linke Hand entspannt
    Deine linke Hand sollte locker auf dem Griffbrett liegen, ohne den Hals festzuhalten.

2. Der Anschlag mit dem Zeigefinger

  • Daumen auf den Tonabnehmer
    Lege deinen Daumen auf den Tonabnehmer und setze deinen Zeigefinger auf die E-Saite.

  • Durchrutschen lassen
    Lasse den Zeigefinger einfach über die Saite rutschen, sodass er auf deinem Daumen landet. Vermeide dabei eine "Fahrradfahrbewegung". Der Zeigefinger sollte sich ganz natürlich und flüssig auf geradem Weg zum Daumen bewegen.

3. Wechselschlag

  • Zeigefinger und Mittelfinger abwechseln
    Der Wechselschlag ist eine grundlegende Technik, bei der du abwechselnd mit Zeigefinger und Mittelfinger spielst.

    • Beispiel: Zeigefinger → Mittelfinger → Zeigefinger → Mittelfinger → usw.

4. Dämpfen der nicht gespielten Saiten

  • Warum dämpfen?
    Um unerwünschte Geräusche zu vermeiden, müssen die nicht gespielten Saiten gedämpft werden. Das erreichst du, indem du jede nicht gespielte Saite mit einem Finger berührst.

  • E-Saite

    • Wenn du die E-Saite spielst, lege deine Finger der linken Hand auf diehöheren Saiten und dämpfe sie so ab.

  • A-Saite:

    • Wenn du die A-Saite spielst, lande mit deinem Zeigefinger auf der E-Saite, um diese abzudämpfen.

  • D-Saite:

    • Wenn du die D-Saite anschlägst, lege deinen Daumen auf die E-Saite, um diese abzudämpfen. Lande mit deinem Zeigefinger auf der A-Saite.

  • G-Saite:

    • Wenn du die G-Saite spielst, lege deinen Daumen auf die A-Saite, und berühre gleichzeitig die E-Saite. Lande beim Anschlagen mit deinem Finger auf der D-Saite.

5. Übungstipps für den Anschlag

  • Anschlag auf jeder Saite üben
    Beginne mit der E-Saite und spiele acht Töne hintereinander. Dann wechsle zur A-Saite und spiele wieder acht Töne. Mache das gleiche für die D- und G-Saite und wiederhole die Übung in beide Richtungen.

  • Daumen richtig platzieren
    Achte darauf, dass du den Daumen bei jedem Wechsel an die richtige Stelle mitnimmst. Wenn du die Saiten wechselt, bleibe konsequent bei deiner Daumenplatzierung.

Übung für den Anschlag auf allen Saiten

6. Bonus-Tipp: Raking

  • Was ist Raking?
    Raking ist eine spezielle Technik, die du beim Abwärtsanschlag verwenden kannst. Dabei spielst du mit dem gleichen Finger, mit dem du die hohe Saite angeschlagen hast, auch die nächste tiefere Saite.

  • Wie geht Raking?
    Zum Beispiel:

    • Wenn du die G-Saite spielst, landest du mit deinem Mittelfinger auf der D-Saite und spielst diese ebenfalls mit dem Mittelfinger.

  • Warum Raking nutzen?
    Raking hilft dir, einen fließenden Übergang zwischen den Saiten zu schaffen und macht das Bassspiel effizienter.

Zusammengefasst:

  • Daumen auf den Tonabnehmer und Arm auf dem Korpus
    Diese Haltung sorgt für Stabilität und entlastet deine linke Hand.

  • Zeigefinger und Mittelfinger im Wechselschlag
    Abwechselnd mit beiden Fingern spielen, für einen gleichmäßigen Anschlag.

  • Dämpfen der Saiten
    Jede nicht gespielte Saite muss gedämpft werden, damit keine unerwünschten Töne mitschwingen.

  • Raking für fließende Übergänge
    Nutze Raking, wenn du die Saiten abwärts spielst, um das Spiel flüssiger zu gestalten.

Mit diesen grundlegenden Techniken wirst du einen sauberen und kraftvollen Anschlag entwickeln. Übe regelmäßig, um deine Fähigkeiten zu verbessern!

Richtig greifen

Ein guter und entspannter Griff ist entscheidend für sauberes und schmerzfreies Spielen. Hier erkläre ich dir, wie du deine Hand und deinen Körper richtig positionierst, um effizient und flexibel auf dem Bass zu spielen.

1. Die richtige Haltung beim Sitzen

  • Bass ausbalancieren
    Wenn du mit dem Bass sitzt, lege deinen rechten Unterarm auf den Korpus des Basses, um ihn auszubalancieren. Du musst den Hals nicht mit der linken Hand stützen, sondern die Balance kommt durch die rechte Hand und den Arm.

  • Halswinkel einstellen
    Halte den Bass in einem Winkel von etwa 30 bis 45 Grad, sodass der Hals leicht nach oben zeigt und der Korpus am Körper anliegt. Dein rechter Daumen sollte anfangs auf dem Tonabnehmer liegen.

2. Die Daumenposition

  • Daumen auf der Rückseite des Halses
    Dein Daumen sollte mittig auf der Rückseite des Halses liegen, gegenüber dem Mittelfinger. Achte darauf den Daumen nicht zu hoch oder seitlich zu positionieren.

  • Wenig Kraftaufwand
    Beim Greifen solltest du nicht mit viel Druck aus der Hand arbeiten. Betrachte den Bass eher wie eine Flöte, als einen Spaten! Du solltest die Bünde sanft herunterdrücken, ohne deine Hand zu verkrampfen. Das Ziel ist eine entspannte Handhaltung.

3. Kraft aus dem Rücken, nicht aus der Hand

  • Kraft aus der Schulter und dem Rücken nutzen
    Ziehe den greifenden Finger eher mit der Schulter und dem Rücken auf die Saite, als mit der Hand zuzudrücken. So bleibt deine Hand entspannt und du vermeidest Schmerzen oder Verspannungen.

  • Vermeide Handverspannungen
    Wenn du Schmerzen in der linken Hand hast, könnte es daran liegen, dass du zu viel Druck mit den Fingern ausübst. Versuche, deine Schulter und deinen Rücken mehr zu nutzen.

4. Die „Ein Finger pro Bund“-Methode

  • Vier Finger, vier Bünde
    Bei der „Ein Finger pro Bund“-Methode reservierst du für jeden Bund einen Finger, z.B.:

    • Zeigefinger für den 5. Bund

    • Mittelfinger für den 6. Bund

    • Ringfinger für den 7. Bund

    • Kleiner Finger für den 8. Bund

  • Tonleitern und Melodien
    Die Methode ist besonders nützlich, um Tonleitern und Basslinien zu spielen, da du in diesem 4x4-Bereich meistens alle Noten zur Verfügung hast, die du brauchst.

“Ein Finger pro Bund”-Übung

5. Entspannte Fingerposition

  • Finger entspannt auf den Saiten
    Es ist nicht nötig, dass du deine Finger steif hältst oder nur die Saiten berührst, die du spielen möchtest. Es kann sogar hilfreich sein, den Finger entspannt auf mehreren Saiten ruhen zu lassen, um andere Saiten abzudämpfen.

  • Dämpfen mit der linken Hand
    Wenn du spielst, solltest du immer darauf achten, dass alle nicht gespielten Saiten von deinem Finger leicht berührt werden, um ungewolltes Mitschwingen zu verhindern.

6. Der Kontrabass-Fingersatz

  • Für größere Abstände zwischen den Noten
    In einigen Fällen, besonders bei großen Abständen zwischen den Noten, hilft der sogenannte „Kontrabass-Fingersatz“. Dabei spielst du:

    • Zeigefinger für einen Ton

    • Mittelfinger für den nächsten Halbton

    • Kleiner Finger für den nächsten Halbton

  • Flexibilität in tiefen Lagen
    Dieser Fingersatz hilft dir, die Saiten auch in tiefen Lagen effektiv zu greifen. Es ist eine einfache Möglichkeit, größere Abstände zu überbrücken, besonders wenn du in tiefen Lagen spielst.

7. Wann welche Greifweise verwenden?

  • Ein Finger pro Bund oder Kontrabass-Fingersatz
    Je nach Basslinie oder Tonleiter kannst du entscheiden, ob du die „Ein Finger pro Bund“-Methode oder den „Kontrabass-Fingersatz“ nutzt. Beide Techniken sind nützlich, um verschiedene Basslinien und Melodien effizient zu spielen.

  • Flexibilität entwickeln
    Es ist hilfreich, beide Techniken zu beherrschen, um flexibel auf dem Griffbrett zu sein.

8. Zusammengefasst

  • Daumen mittig auf dem Griffbrett
    Achte darauf, den Daumen mittig auf der Rückseite des Halses zu platzieren.

  • Entspannte Handhaltung
    Vermeide Verkrampfungen in der Hand und ziehe die Kraft aus deiner Schulter und dem Rücken, statt aus der Hand.

  • Ein Finger pro Bund
    Nutze alle vier Finger für vier Bünde. Diese Methode ist hilfreich, um viele Basslinien zu spielen.

  • Kontrabass-Fingersatz
    Bei großen Abständen zwischen den Noten hilft der Kontrabass-Fingersatz. Du kannst so größere Distanzen effizient überwinden.

  • Entspannte Fingerposition und Dämpfung
    Lasse deine Finger entspannt auf den Saiten liegen und achte darauf, dass alle nicht gespielten Saiten abgedämpft sind.

👆 Mein Tipp: Übe lieber regelmäßig ein bisschen, statt selten viel. So wirst du schnell entspannter und flexibler auf dem Griffbrett werden.

Richtig dämpfen

Es geht nicht nur darum, die richtigen Noten zu spielen, sondern auch darum, ungewollte Geräusche zu vermeiden. Diese entstehen leicht, wenn wir die Saiten, die wir nicht spielen wollen, nicht abdämpfen. Daher ist das richtige Dämpfen einer der wichtigsten und oft übersehenen Punkte.

1. Warum ist Dämpfen wichtig?

Beim Bass können unerwünschte Geräusche schnell entstehen, wenn Saiten nicht richtig abgedämpft sind. Wenn du eine Saite anschlägst, müssen alle anderen Saiten, die du nicht spielen möchtest, gestoppt werden, um störende Nebengeräusche zu vermeiden.

2. Wie dämpfst du richtig?

  • E-Saite anschlagen
    Wenn du die E-Saite anschlägst, liegt dein Daumen entspannt auf dem Tonabnehmer. Deine linke Hand sollte leicht auf den höheren Saiten ruhen, ohne dass du aktiv etwas tun musst. So berührt sie die A-, D- und G-Saite und dämpft sie, sodass nur die E-Saite klingt.

  • A-Saite anschlagen
    Beim Spielen der A-Saite fallen deine Finger nach dem Anschlag mit der rechten Hand jeweils auf die E-Saite, sodass sie gedämpft ist. Alternativ kannst du deinen Daumen auch auf der E-Saite abstützen und sie so abdämpfen. Deine Finger der linken Hand berühren gleichzeitig die D- und G-Saite, sodass nur die A-Saite klingen kann.

  • D-Saite anschlagen
    Wenn du die D-Saite spielst, stützt du den Daumen der Anschlaghand auf die E-Saite. Die Finger der rechten Hand fallen nach dem Anschlag auf die A-Saite und dämpfen sie so. Die Finger der linken Hand berühren die G-Saite leicht, sodass sie nicht in Schwingung geraten kann.

  • G-Saite anschlagen
    Beim Spielen der G-Saite liegt dein rechter Daumen auf der A-Saite, während er auch die E-Saite berührt. Deine Anschlagfinger landen auf der D-Saite und dämpfen sie so.

Fazit:

Richtiges Dämpfen ist entscheidend für einen sauberen und kontrollierten Klang ohne störende Nebengeräusche! Das Dämpfen ist daher eine Technik, die jeder am Bass beherrschen sollte.

👆 Wichtig: Achte darauf, bei jedem Anschlag alle nicht gespielten Saiten zu dämpfen!

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